Portraits in Performance
Theater ist eine Kunstform, die von flüchtigen Momenten lebt. Auf der Bühne entfalten sich
Geschichten, Emotionen und Charaktere in Echtzeit, während die Schauspielerinnen und
Schauspieler mit ihrer ganzen Präsenz und Hingabe das Publikum in ihren Bann ziehen. Doch was
passiert hinter den Kulissen, in den Probenräumen, fernab der Scheinwerfer? Dort, wo die Magie
des Theaters ihren Ursprung findet, wo Rollen geformt, Emotionen erforscht und Szenen zum Leben
erweckt werden? Portraits in Performance widmet sich genau diesen intimen Momenten – den
Augenblicken zwischen Entstehung und Vollendung.

Die Kunst der Theaterfotografie
Theaterfotografie ist eine Herausforderung und ein Abenteuer zugleich. Anders als bei inszenierten
Porträts oder Studioaufnahmen ist hier wenig planbar. Das Licht ist oft diffus oder stark
kontrastreich, die Bewegungen sind spontan, und die Emotionen wechseln innerhalb von Sekunden.
Als Fotograf oder Fotografin wird man zum stillen Beobachter, der versucht, diese flüchtigen
Augenblicke einzufangen – Momente, die oft nur einen Wimpernschlag andauern und doch ganze
Geschichten erzählen können.
Die größte Herausforderung liegt dabei in der Lichtfindung. Probenräume sind selten optimal
ausgeleuchtet; sie sind funktional, nicht ästhetisch gestaltet. Manchmal gibt es grelles Neonlicht,
manchmal nur eine einzige warme Glühbirne oder das kalte Blau eines Bühnenstrahlers. Diese
Bedingungen erfordern nicht nur technisches Geschick, sondern auch ein Gespür dafür, wie Licht
und Schatten genutzt werden können, um die Atmosphäre eines Moments einzufangen. Es ist ein
Balanceakt zwischen Dokumentation und Interpretation – zwischen der Realität des Raumes und
der Emotionalität des Augenblicks.

Das Erfassen von Gesichtern und Emotionen
Die Gesichter der Schauspielerinnen und Schauspieler sind das Herzstück dieses Projekts. In
den Proben offenbaren sie eine besondere Verletzlichkeit: Hier wird ausprobiert, verworfen, neu
gedacht. Emotionen sind roh und unverfälscht – sie entstehen nicht für ein Publikum, sondern
aus dem inneren Prozess heraus. Diese Authentizität macht Theaterproben zu einem
faszinierenden Ort für Porträtfotografie.
Jedes Gesicht erzählt eine eigene Geschichte: der konzentrierte Blick beim Textstudium, das
Lächeln nach einer gelungenen Szene oder die tiefe Nachdenklichkeit nach einem emotionalen
Ausbruch. Es sind diese Zwischentöne – das Zögern vor einer Geste, das Aufblitzen von Freude
oder die stille Intensität eines Moments –, die ich mit meiner Kamera einzufangen versuche.
Dabei geht es weniger um Perfektion als um Wahrhaftigkeit: Die Bilder sollen nicht nur zeigen,
wie jemand aussieht, sondern wie er oder sie fühlt.

Ein Blick hinter den Vorhang
Mit Portraits in Performance lade ich Sie ein auf eine Reise hinter den Vorhang des Theaters.
Dieses Projekt ist eine Hommage an all jene Künstlerinnen und Künstler, die mit ihrer
Kreativität und Leidenschaft Welten erschaffen – sei es auf der Bühne oder im Probenraum. Es
ist ein Versuch, die Essenz dessen einzufangen, was Theater ausmacht: die Menschlichkeit in all
ihren Facetten.
Ich hoffe, dass diese Bilder Sie berühren werden – dass Sie nicht nur die Gesichter sehen,
sondern auch die Geschichten dahinter spüren können. Lassen Sie sich ein auf diese flüchtigen
Momente voller Intensität und Hingabe. Denn genau darin liegt die Schönheit des Theaters: Es
lebt vom Augenblick – und genau diesen möchte ich mit Ihnen teilen.
Herzlich willkommen zu "Portraits in Performance".
Impressionen von der Seitenbühne zu
I Love you .....



Delia Bauen, Roberta Moncao,Gabriele Fischer, Joel Dufey
Der Schauspieler Harald Schröpfer
im Prjojektabend "Freiheit"
Die Schauspielerin Josefine (Josie) Bönsch in
"Der Sandmann"
Der Schauspieler Levi R. Kuhr in
"Der große Gatsby"
Almut Kohnle und Michael Naroditski in
"Der große Gatsby"
Der Co-Intendant Alexander May in einer Probe des "Quartett" mit Mirjam Smejkal
Mirjam Smejkal in "Quartett"
In der Maske zu "Der Sandmann"
Thorsten Hamer unter den Händen der Maskenbildnerin Andrea Ruetz

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